Ayutthaya – Die alte Königsstadt – Hin und zurück
Ayutthaya Thailand

Ayutthaya – Die alte Königsstadt

Um von Bangkok nach Ayutthaya zu kommen muss man wirklich keinen Minibus buchen. Ich hasse Minibusse und ich hasse geführte Tagestouren. Aber mit dem öffentlichen Zug kommt man hervorragend und billig in die ehemalige Hauptstadt. Ich war hier schon bei meinem ersten Thailandbesuch vor über einem Jahrzehnt, damals war Ayutthaya noch reichlich verschlafen und wir als Ausländer waren eine lustige Abwechslung auf dem Markt. Im Zug von Bangkok nach Ayutthaya waren außer uns nicht viele Farangs. Ich glaube sogar eigentlich keine. Die Fotos von damals sind mir noch auf der Reise kaputt gegangen mit meiner guten alten Analogkamera. Schade, ich hätte gerne heute mit damals verglichen.

Hinkommen

Das Teuerste an der Zugfahrt nach Ayutthaya ist in Bangkok zum Bahnhof zu kommen. Vom Hua Lamphong aus halten alle Züge in Ayutthaya und die Fahrt kostet im dritte Klasse Zug ohne Klimaanlage und Sitzplatzreservierung 15 Baht, noch nicht mal 50 Cent. Am Bahnhof löst man einfach am Schalter ein Ticket für den nächsten Zug. Sowohl die fehlende Klimaanlage als auch die Sitzplatzreservierung sind kein Problem. Gerade mal etwa 2 Stunden braucht der Zug und Essen und Getränke werden im Zug verkauft.

Der Bahnhof in Ayutthaya liegt außerhalb der eigentlichen Insel. Geht man aus dem Bahnhof kommend über die Hauptstraße die kleine Straße entlang kommt man recht schnell zur Fähre, die einen für 4 Baht (ich kann noch nicht mal ausrechnen wie viel das ist. Doch, ich kann: 10 Cent) über den Fluss bringt. Ayutthaya ist nicht so groß, ich bin zu Fuß zu meinem Gästehaus in der Soi 2 gelaufen. Das Gästehaus ist schäbig, kostet aber nur 5€ pro Nacht und mein bedrohlich schrumpfendes Budget dankt es mir. Ich bin pleite. Grosse Überraschung: sechs Monate nicht arbeiten und es sich trotzdem gut gehen lassen reißt ein ganz schönes Loch in die Kasse. Auf diesem Weg vielleicht noch mal der Aufruf: ich suche immer noch nach einem Mäzen, der mir ein (relativ) unaufwändiges Leben finanziert. Keine Gegenleistung, außer vielleicht hin und wieder mein sonniges Gemüt. Aber ich schweife schon wieder ab. Quintessenz: von Bangkok nach Ayutthaya zu kommen ist denkbar einfach und billig und ich suche einen Geldgeber.

Tempel und Ruinen

Ich muss zugeben Angkor hat mich für alte Tempelruinen ein bisschen verdorben. Angkor Wat und das ganze Areal ist einfach so mächtig und eindrucksvoll, dass die ehemalige Hauptstadt Ayutthaya des siamesischen Königreiches es ein bisschen schwer hat genauso zu beeindrucken. Dabei ist es hier wirklich schön und die alten Ruinen eindrucksvoll. Und es ist – zumindest vormittags – nicht so überlaufen wie in Angkor. Ab etwa 11 Uhr kommen die Tagesausflügler aus Bangkok mit großen Reisebussen angekarrt, man kann denen aber ganz gut azyklisch entgehen. Die Tempel und den historischen Park kann man bequem mit dem Fahrrad abfahren, ein Tuk Tuk braucht es nicht.

Der Wat Mahathat war einst das rituelle Zentrum der Stadt. Beeindruckend sind vor allem der Buddhakopf aus Sandstein, der komplett von einem Baum umschlossen ist und vielen kopflosen Buddhastatuen, die teilweise arg ramponiert sind aber immer noch entlang der Mauern auf ihren Posten sitzen. Die Anlage kostet 50 Baht Eintritt für Ausländer. Keiner wollte mir glauben, dass ich ein Thai bin also löhnte ich die 1.20€. Alles ist ein bisschen schief und schräg und es wird auch im Moment viel restauriert.

Buddha Statuen im Wat Mahathat

Buddha Statuen im Wat Mahathat

Buddhakopf von einem Bodhi Baum umwachsen

Buddhakopf von einem Bodhi Baum umwachsen

Phra Mongkhon Bophit

Phra Mongkhon Bophit

Der Tempel Phra Mongkhon Bophit liegt direkt neben der Ruine des Wat Phrasisanpeth, der vielleicht schönsten Tempelruine der Stadt. Er beherbergt eine der größten Buddha-Statuen Thailands. Phra Mongkhon Bophit ist ein aktiver Tempel und die Statuen können von Gläubigen gegen eine Spende mit Blattgold beklebt werden. Die grosse Statue ist 1767 bei einem Feuer erheblich zerstört und 1956 wieder restauriert worden. Als ich da war betete eine große Gruppe Thais gerade zu den Gesängen der Mönche. Ziemlich eindrucksvoll.

Der Wat Phrasisanpeth direkt nebenan ist der alte königliche Tempel, indem keine Mönche lebten. Die drei Stupas sind in ziemlich gutem Zustand und waren der Aufbewahrungsort und die Gedenkstätte für die alten Könige. Auch hier hat der Zahn der Zeit und der Krieg mit Burma seine Spuren hinterlassen, aber die Anlage ist schön und friedlich. Auch hier werden 50 Baht Eintritt fällig.

Wat Phrasisanpeth

Wat Phrasisanpeth

Ich bin noch ein wenig weiter durch den historischen Park geradelt und habe ein paar weitere Ruinen gesehen. Aber viel mehr, als das es Spass macht durch die Anlage zu radeln und die Ruinen durchaus sehenswert sind kann ich gar nicht erzählen.

Alle Bilder gibt es wieder bei Flickr, aber eines meiner Lieblingsbilder vom Wat Wora Chet Tha Ram muss ich hier noch unterbringen.

Ayutthaya ist eine nette, kleine Stadt, die Menschen sehr freundlich. Um mal aus Bangkok raus zu kommen oder als Zwischenstopp auf dem Weg in den Norden kann ich das nur empfehlen. Aber macht keinen Tagesausflug. Bleibt mindestens eine Nacht. Das lohnt sich.