Von Hanoi nach Sapa – Hin und zurück
Hanoi Sa Pa Vietnam

Von Hanoi nach Sapa

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Bei meinem ersten Vietnambesuch bin ich nicht nach Sa Pa gereist. Zum einen hatte ich für ganz Vietnam nur 3 Wochen Zeit, zum anderen haben mir Leute davon abgeraten weil es doch sehr touristisch ist.

Diesmal hab ich jede Menge Zeit und hab mich also auf den Weg von Hanoi nach Sa Pa gemacht. In meinem Hotel, dem Rising Dragon habe ich ein Zugticket für 36$ gebucht. Der Zug ist ein Nachtzug und ich hab mich in einem Vierer-Abteil eingebucht. Ich halte nicht viel von Nachtransportmitteln. Zumindest nicht für mich. Ich kann nämlich nie schlafen und spare mir somit nicht eine Nacht und eine Übernachtung sondern überspringe sie einfach und bin am nächsten Tag in der Regel schwer gerädert.

Von meinem Hotel mitten im Old Quarter sind es etwa 10 Minuten und 50.000 VND bis zur Bahnstation. Dort angekommen ist es erstmal nicht ganz so leicht heraus zu finden wo ich meinen Voucher gegen ein Ticket einlösen kann. Ein freundlicher Vietnamese sieht aber wie irritiert ich gucke und zeigt mir den Weg rechts vorbei am eigentlichen Ticketschalter zu einem kleinen Häuschen. Ich will mich in die Wartehalle setzen, immerhin hab ich noch 45 Minuten Zeit bis der Zug abfahren soll und ich traue der angegeben Zeit von 20:35 Uhr sowieso nicht. Ich erinner mich noch an einen Zugfahrt in Thailand vor 12 Jahren, die in Chiang Mai begann und der Zug hatte schon an der Ausgangshaltestelle 3 Stunden Verspätung.

Aber als ich gerade 5 Minuten sitze wird es auf einmal hektisch. Ein älterer Vietnamese will mein Ticket sehen, schaut darauf und winkt mich hektisch Richtung Gleise. Ich folge ihm mal, bin ja prinzipiell sehr gutgläubig. Die Dame die das Ticket kontrolliert hat nicht so recht Lust auch noch zu reden und dann steh ich da. Im Dunkeln. Im Regen. Und der alte Mann ist weg. Ich schließe mich einer Gruppe Touristen an, so viele Züge werden ja gerade nicht abfahren. Tun sie aber doch und die Touristengruppe will woanders hin.

Ein wirklich netter älterer mobiler Getränkeverkäufer nimmt sich meiner an und zeigt mir netterweise das richtige Gleis und den richtigen Wagen.

Ich habe Glück, in meinem Viererabteil ist nur ein weiteres Bett belegt. David, der eigentlich nicht David heißt, aus Südkorea ist und beruflich irgendwas mit Waffen zu tun hat. Sehr beruhigend, hoffentlich hat er auch welche dabei. Er lebt in Lao Cai, der End- und einzigen Station unserer kleinen 9-stündigen Reise und ist eigentlich ganz nett. Nach einem Gute-Nacht-Bier, das mir der freundliche Südkoreaner ausgibt verriegeln wir die Türen und – es ist ja auch schon 21 Uhr – löschen das Licht. Ich bin recht froh noch zwei Folgen Schmuckstücke amerikanischer Fernsehunterhaltung (ich schaue gerade Breaking Bad und liebe es) auf meinem iPad zu haben und versuche danach zu schlafen.

Ich bin nicht sicher ob es mir gelungen ist, ein bisschen hab ich glaub ich geschlafen als an die Tür geklopft und hektisch „Five Minutes“ gerufen wird. Ich mache mich einigermaßen zügig ausstiegbereit und muss dann feststellen, dass es wohl doch eher Bahn-Fünf-Minuten waren die da angekündigt wurden. Rund 20 Minuten später fahren wir in Lao Cai ein. Fünf Uhr morgens ist eh meine Uhrzeit und so stolpere ich aus dem Zug. Ich bin froh dass David mich darauf hinwies mein Ticket zu behalten da man es am Ausgang des Bahnhofs vorzeigen muss.

Jetzt nur noch nach Sapa kommen, etwa 35 km von Lao Cai entfernt. Bei Wikitravel habe ich gelesen dass es Shuttlebusse gibt die einem für 50.000 VND (2,5$) nach Sapa bringen die sich aber in der Regel auf 40.000 VND (2$) runterhandeln lassen. Leider habe ich nur die gefunden die einem anbieten einen für 500.000 VND (25$) nach Sapa zu fahren, die sich aber auf 100.000 VND (5$) runterhandeln lassen. Einzige Bedingung war dass ich niemandem sagen durfte wieviel ich bezahle. Da ich so früh morgens aber eh mundfaul bin war das kein Problem. Aber hier: solltet ihr diesen Trip machen, lasst euch nicht verarschen!

Und nur knapp eine Stunde später, als der Shuttlebus voll ist fahren wir auch schon los und kommen eine weitere dreiviertel Stunde im wunderschönen Sapa an und ich bin sofort besänftigt. Die Kulisse ist wunderschön, ich habe ausnahmsweise ein etwas besseres Hotel in dem ich einen frühen Check-In um 8 Uhr bekomme und die Leute sind freundlich und nett. Hier gefällts mir.

über

Diplom-Soziologin, Produktmanager, Certified ScrumMaster und DiveMaster. In Hamburg zu Hause, in München dahoam. Mehr zu mir gibts hier.