Zwischenstopp – Hin und zurück
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Zwischenstopp

Die Anreise im Bangkok-Bomber stellt sich wie immer als die größte Herausforderung heraus. Vielleicht ist es überheblich aber ich komme aus dem Fremdschämen nicht mehr heraus. Und ganz kurz – wirklich nur ganz kurz – habe ich mich gefragt was ich hier eigentlich mache. Als sich in der Reihe hinter mir ein 19-jähriger Abiturient vor seiner ersten großen Reise (6 Monate durch Südostasien, ausgerechnet) und seine Sitznachbarin, Anfang zwanzig („Ohne Reisen könnte ich nie leben!!!“) gegenseitig vorstellen. Und ja, sie spricht die Ausrufezeichen mit. Im Prinzip hat sie schon alles gesehen und man merkt, dass ihr vor allem wichtig ist dass das auch ja alle mitbekommen. Wortreich teilt sie den Reihen 18-22 mit wie sehr sie sich auf Madagaskar freut und wie toll das wird bis dann irgendwann rauskommt, dass sie dort noch nie war und – zumindest momentan – nicht vor hat dort hin zu reisen (wär ja auch die falsche Richtung irgendwie). Stattdessen will sie dann doch lieber nach Papua-Neuginea aber dass ist ihr gerade nicht eingefallen. Den Jakobsweg ist sie auch schon gegangen und fands total spirituell und so. Und Spanien ist auch voll schön. Ihrem Sitznachbarn rät sie dann vor allem zu Thailand, wenn der schon mal nach Südostasien reist. Da kommt man voll gut zurecht. Blöd nur, dass der zwar nach Südostasien reist, Thailand, Vietnam und Kambodscha aber eher blöd findet und vor Myanmar Angst hat. Bleibt ja noch ein bisschen Südostasien.
Ich fühlte mich auf jeden Fall ganz kurz alt und albern bis mir wieder eingefallen ist, dass ich ja gar nicht verreise nur um mich wichtig zu machen. Oder weil man das eben so macht nach dem Abi. Oder ich sonst nichts zu tun habe. Oder möglichst viele willige Menschen des anderen Geschlechts kennenlernen will. Und plötzlich bin ich wieder ziemlich froh, dass ich keine zwanzig mehr bin.

Ich bin übrigens gar nicht so grantig wie es wirken mag. Ich hab nur nicht geschlafen…

über

Diplom-Soziologin, Produktmanager, Certified ScrumMaster und DiveMaster. In Hamburg zu Hause, in München dahoam. Mehr zu mir gibts hier.

4 Kommentare

  1. Lass die Jugend spinnen und nimm eine Mütze voll Schlaf :-))

  2. Aldebaran

    …..Anja, wie sie leibt und lebt !

  3. Ich mag das !

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