Zertifizierung zum PADI Open Water Diver – Hin und zurück
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Zertifizierung zum PADI Open Water Diver

Ich glaube das erste Mal tauchen lernen wollte ich mit zehn, zwölf Jahren. Dann in regelmäßigen Abständen immer wieder. Immer kam irgendwas dazwischen. Und wenns nur faule Ausreden waren. Zu teuer, zu wenig Zeit, Schnorcheln ist auch toll, keine Lust auf den Zertifizierungs-Kurs und zuletzt auf den Perhentians eine Mischung aus allem irgendwie. Aber jetzt war ich fest entschlossen.

Playa del Carmen

Playa del Carmen

Nachdem mein verlorenes Gepäck auch endlich den Weg zu mir gefunden hat, sonst aber in Cancun wenig Aufregendes passiert ist hab ich mich auf den Weg nach Cozumel gemacht, einem Taucherparadies. Für schlappe 52 Pesos (knapp 3€) bringt einen der ADO-Bus in etwa einer Stunde nach Playa del Carmen. Von dort aus setzt alle Stunde eine Fähre für 155 Pesos einfach (knapp 9€) nach Cozumel über. Die Fahrt dauert ca. eine Stunde und war in meinem Fall sehr rau. Ich hab wegen der Weihnachtszeit ausnahmsweise schon vorher mein Hotel in San Miguel gebucht und konnte vom Fähranleger bequem laufen. Das Hotel Costa Brava ist sehr nett, hat einen tollen Garten und sehr nettes Personal. Ich muss mich noch an die deutlich höheren Preise hier gewöhnen im Gegensatz zu Asien. Für die 50 USD die ich hier bezahle gibt es in Asien deutlich gehobeneren Standard.

Dive Paradies in Cozumel

Dive Paradies in Cozumel

Und dann ging mit dem Tauchen alles sehr schnell. Am Tag meiner Ankunft fragte ich in meinem Hotel welche Tauchschule denn ganz nett sei. Direkt auf der anderen Straßenseite gäbe es das Dive Paradies wurde mir empfohlen. Ein kurzes Beratungsgespräch, einen Austausch von etwa 280€ und den Tauchunterlagen stand fest, dass ich am nächsten Morgen mit der Zertifizierung zum PADI Open Water Diver beginnen werde. Und am nächsten Tag geht es zusammen mit meinem Tauchlehrer Israel nach einigem Papierkram und der Geräteeinweisung auch schon ab ins Meer. Und was soll ich sagen? Ich mag es. Ich liebe es. Ich hätte schon viel früher damit anfangen sollen. Wir üben recht schnell einige Standardfähigkeiten, einzig das Fluten meiner Taucherbrille und anschließende Leeren derselben unter Wasser gefällt mir nicht so richtig und zwingt mich beim ersten Mal zum Aufstieg. Ich stell mich wohl nicht allzu blöd an, wir kommen schnell voran und Israel scheint zufrieden. Mir gefällt, dass ich die einzige Schülerin bin und deswegen das Gefühl habe, dass wirklich auf meine Schwächen eingegangen werden kann. Wir üben jede Menge Fertigkeiten, was passiert wenn einem die Luft ausgeht, wie man auftaucht und einiges mehr. Ich fühle mich gut informiert hab aber den Rest des Tages noch jede Menge Lesestoff vor mir.

Und an Tag zwei meiner Ausbildung gibt es drei Tauchgänge und jede Menge Praxiswissen. Wie taucht man in Notsituationen auf, wie wird man seinen Gewichtsgurt unter Wasser los, was macht man wenn einem die Luft ausgeht, wie verständigt man sich unter Wasser, wie geht man mit einem kaputtem Regulator unter Wasser um und was macht man, wenn man die Brille unter Wasser verliert. Ich bin erstaunt, dass man die Brille unter Wasser wieder anziehen kann und – nach ein bisschen Übung – auch unter Wasser frei von Wasser bekommt. Vorher schaffte ich das an der Oberfläche nur unter Mühen. Neben allen Aufgaben, die es zu bewältigen gilt, diesmal ohne dass Israel es mir vor macht haben wir beim zweiten Tauchgang Zeit einen etwas weiteren Kreis in der Bucht zu ziehen. Hier liegt ein kleines Flugzeug auf dem Grund, es gibt ein paar kleinere Riffe und wir sehen Hummer, Rochen, Muränen, Feuerfische und mein Arm macht leider unabsichtlich Bekanntschaft mit einer Feuerkoralle. Wird wohl ein nettes kleines Andenken an meinen PADI Open Water Kurs bleiben. Nach drei Tauchgänge die jeweils etwa 45 Minuten dauern ist dann der zweite Tauchtag noch nicht ganz zu Ende. Bis zum nächsten Tag, dem finalen Tag hab ich einiges an Hausaufgaben. An sich sind die Sachen nicht besonders schwierig, vor allem in Zusammenhang mit der Praxis aber es sind doch ganz schön viele Informationen auf einmal. Und auch wenn mein Englisch mittlerweile eigentlich sehr gut und fließend ist (der hübsche kanadische Feuerwehrmann sagte mir einmal, dass eine Sprache fließend zu sprechen bedeutet auch Sarkasmus zu erkennen und ich mag diese Definition) ist das Lernen auf englisch mit jeder Menge „Fachbegriffe“ doch manchmal anstrengend. Vor allem in so kurzer Zeit.

An Tag drei dann noch mal ein letzter Tauchgang, eine Einführung in den RDP und der finale Abschlusstest. Von 50 Fragen habe ich drei falsch und bekomme damit meine PADI Open Water Diver Zertifizierung. Und heut nachmittag geht es dann gleich mal auf den ersten richtigen Tauchgang. Ich bin froh, dass ich wirklich viel Spaß an der Taucherei habe und mich auch nicht blöd anstelle und hab dann jetzt eben ein teures Hobby mehr.

Cozumel selbst ist für mich ehrlich gesagt noch etwas gewöhnungsbedürftig. Hier ist sehr viel Kreuzschiffverkehr und eigentlich mag ich Städte die komplett auf Touristen ausgelegt sind nicht so richtig. Auch spült so ein Kreuzfahrtschiff übermäßig viele Touristen an, die wenn sie Deutsche und nicht Amis wären wahrscheinlich am Ballermann unterwegs wären. Wenn ein paar Tage nicht mehr so sehr vom Tauchen bestimmt werden erkunde ich aber mal den Rest der Insel und vor allem auch die Ostküste, an der es sehr schöne Strände geben soll. Hier an der Westküste herrscht daran ein Mangel.

Ein paar Bilder gibt es schonmal hier.