Siem Reap – Die Stadt ohne Strom – Hin und zurück
Kambodscha

Siem Reap – Die Stadt ohne Strom

Siem Reap, eine Stadt in der es alles gibt. Außer Strom. Zumindest im Moment. Seit ich hier angekommen bin vor vier Tagen leuchten nur die Gästehäuser, Restaurants und Hotels die einen eigenen Generator haben. Und auch diese nicht zuverlässig. Der Stromausfall fällt leider mit ein paar extrem heißen Tagen zusammen. Die Nächte sind im Moment eine Quälerei, die Zimmer sind ohne Ventilatoren oder Klimaanlage Brutkästen. Selbst die Kambodschaner stöhnen über die Hitze. Leider ist der Generator meines Hotels nicht funktionsfähig, wobei die Jungs täglich daran herum werkeln und es jeden Tag soweit sein soll. Ich werde es wahrscheinlich nicht mehr mitbekommen.

Repairing

Die Tuk Tuk Jungs und der Generator

Abgesehen von der brutalen Hitze und dem fehlendem Strom ist Siem Reap eine sehr moderne Stadt. Und für die Hitze können sie ja nichts. Und für den Stromausfall irgendwie auch nicht. Die Geschichten variieren, mal gab es einen Unfall im „Werk“, mal gab es einen betrunkenen LKW-Fahrer der irgendwas umgefahren hat und mal ist ein Baum oder was „ziemlich großes“ irgendwo drauf gefallen. Der Stromausfall wird wohl etwa eine Woche anhalten. Also wahrscheinlich zwei.

Night Market - Siem Reap

Night Market

Angkor What?

Angkor What? – Siem Reaps erste Bar

Völlig auf die Besucher von Angkor ausgerichtet ist Siem Reap touristischer als die Hauptstadt Phnom Penh. Aber interessant und sehenswert. Mein Guesthouse, die Palm Garden Lodge liegt fußläufig zur Pub Street, zum Old Market und zum Night Market. Vor allem der Night Market hat es mir irgendwie angetan, kein richtiger „Flohmarkt“ wie ich es vermutet hatte, sondern eine kleine Ruheoase mitten in der Stadt mit einigen wirklich schönen Ständen. Aber einkaufen ist nicht drin, mein kleiner Rucksack und so…

Die Stadt ist jedenfalls mehr als nur der Ausgangspunkt nach Angkor, die Menschen sehr nett und wenn man sich an die permanenten Fragen nach einem Tuk Tuk, einer Fußmassage (die im übrigen großartig sind), einem Motorbike, einem Shirt, einer Dr.Fish-Massage oder etwas zu trinken und zu essen gewöhnt hat, es irgendwann ausblendet oder einem bestimmten Kopfschütteln abwiegelt ist es ganz witzig durch die Stadt zu flanieren. Ich wäre übrigens wirklich gerne freundlicher zu den Verkäufern und Tuk Tuk Fahrern. Aber dann wird man sie leider nicht los.

Pub Street bei Tag

Pub Street bei Tag

Die Herren Tuk Tuk-Fahrer aber die zu meinem Guesthouse gehören verführen jeden Gast mindestens einmal zum Biertrinken zum Selbstkostenpreis und sind sehr witzig und unterhaltsam. Nur „meiner“, der kann leider kein Englisch. Und ich – na ja – ich kann immer noch kein Khmer. Ich weiß nicht wer von uns beiden als erster die fremde Sprache besser beherrscht, ich fürchte nur bis morgen wird das nichts und morgen versuchen wir das noch mal mit dem Sonnenaufgang über Angkor Wat. Heute morgen um viertel nach fünf als wir gerade eine Viertelstunde unterwegs waren fing es – das erste Mal dieses Jahr – richtig zu schütten an. Die Kambodschaner haben sich durchaus gefreut, meine Laune liess allerdings ob der unnötig frühen Stunde und der Sauerei die ausgerechnet heute vom Himmel kam zu wünschen übrig. Ich hoffe auf den morgigen Tag, immerhin hat es aufgehört zu regnen und Siem Reap hat von Monsunregen wieder auf Backofen umgestellt. Ich wage zu behaupten, dass ich in meinem Leben – selbst als ich noch Sport machte und von ehrgeizigen Trainern um irgendwelche Seen geschickt wurde um danach von irgendwelchen Athletiktrainern über Hockeyplätze gescheucht zu werden – noch nie so geschwitzt habe wie in den letzten vier Tagen. Wind wär jetzt was. Oder halt Strom.

Die Eindrücke die ich in Angkor gesammelt habe und morgen hoffentlich noch sammeln werde verdienen mindestens einen eigenen Artikel, den ich in den nächsten Tagen nachreichen werde.

Ich reise auch erstmal alleine weiter. Ich treffe zwar immer mal wieder auf sehr nette Menschen, aber irgendwie überschneiden sich unsere Pläne nicht genug um gemeinsam weiter zu ziehen. Im Moment finde ich das auch nicht weiter schlimm.

über

Diplom-Soziologin, Produktmanager, Certified ScrumMaster und DiveMaster. In Hamburg zu Hause, in München dahoam. Mehr zu mir gibts hier.

1 Kommentar

  1. Alexandra

    Gute Reise!!! Ich freu mich schon auf den nächsten Artikel

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