Meine zehn Lieblingsbücher für unterwegs – Hin und zurück
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Meine zehn Lieblingsbücher für unterwegs

Während meiner Reise habe ich 42 Bücher auf meinem Kindle gelesen. Der Kindle hat sich auf Reisen und unterwegs als hervorragendes Gadget erwiesen und ich möchte ihn nicht mehr missen. Ich hab einige schlechte Bücher gelesen, einige sehr seichte und ein paar die wirklich toll waren und bei denen ich nicht aufhören konnte zu lesen. Hier meine Top 10 Unterhaltungs-Bücher für unterwegs:

John Niven – Gott bewahre

Gott ist sauer. Und enttäuscht. Nach ein paar Wochen Urlaub (auf der Erde gleichbedeutend mit ein paar hundert Jahren) steht die Menschheit kurz vor dem Abgrund. Kriege, Umweltzerstörungen, fantastische Religionsanhänger und Egoismus. Er kann das alles gar nicht fassen. Und Jesus sollte eigentlich aufpassen, dass die Menschheit sich positiv entwickelt, die Geschäftsführung während Gotts Abwesenheit übernehmen. Der wollte aber lieber kiffen mit Jimmy Hendrix und seinen Musikerkumpels. Weil er ja auch erst vor ein paar Wochen von den Menschen gar nicht so nett behandelt und an ein Kreuz genagelt wurde. Um seine Versäumnisse wieder gut zu machen muss Jesus zurück auf die Erde und landet bei American Idol. Die Geschichte hört sich zugegeben etwas merkwürdig an, ist aber so klug und entlarvend, manchmal derb und oft witzig geschrieben, dass das Buch sehr viel Spaß macht. Und zum Nachdenken anregt. John Niven kann ich generell empfehlen, Gott bewahre aber ganz besonders.

Craig Lancaster – 600 Stunden aus Edwards Leben

Edward braucht Rituale. Jeder seiner Tage ist genau durchgeplant, protokolliert und Abweichungen machen ihn wahnsinnig. Edward hat Zwangsstörungen und das Asperger Syndrom. Ein normales Leben ist für jemanden wie Edward nicht möglich. Der neue Nachbarsjunge weiß das aber nicht und behandelt Edward normal. Und das Buch beschreibt in Tagebuchform was das für Edward bedeutet. Sehr interessant und gut zu lesen.

Jojo Moyes – Ein ganzes halbes Jahr

Lou und Will passen eigentlich überhaupt nicht zusammen, aber als Lou ihren Job verliert und in ein tiefes Loch fällt begegnet sie Will. Der einen Unfall hatte, schwerbehindert ist und dessen Leben sich dadurch von Grund auf geändert hat. Sie kümmert sich um ihn. Er will nicht, dass sie sich um ihn kümmert. Aber irgendwann ist es nicht mehr nur ein Job.
Ich bin ja nun wirklich nicht der tragische Liebeskomödien Typ, aber „Ein ganzes halbes Jahr“ hab ich weg gelesen. Sehr nettes Buch und auch ein bisschen traurig.

Christoper Moore: Die Bibel nach Biff. Die wilden Jugendjahre von Jesus, erzählt von seinem besten Freund

Biff wird von einem Engel geweckt und wundert sich. 2000 Jahre sind vergangen seit er und sein Jugendkumpel Jesus um die Häuser gezogen sind und jede Menge spannende Dinge erlebt haben. Und in diesem Buch, dass sich Bibel nennt steht über ihn kein Wort und viele der Geschichten sind wenn nicht falsch, dann doch zumindest stark übertrieben oder verändert. Und er schreibt die Geschichte um Jesus und seinen wilden Jugendjahre. Tolles Buch, manchmal etwas zäh aber das geht immer schnell vorbei. Die Idee gefällt mir gut und ist auch interessant umgesetzt. Das Buch hab ich auf Koh Chang in zwei Tagen durchgelesen. Es gibt noch einiges mehr lesenswertes von Christopher Moore. Alles ein bisschen verrückt und abgedreht aber immer gut gemacht.

David Nicols: Zwei an einem Tag

Emma und Dexter lernen sich an ihrer Abschlussfeier erst so richtig kennen und machen die Nacht durch. Sie haben völlig unterschiedliche Vorstellungen vom Leben und können weder mit noch ohne einander. Zwanzig Jahre begleitet das Buch die beiden und ihre besondere Freundschaft.
Dafür, dass ich nicht so der klassische tragische Liebeskomödien Typ ist das hier schon die zweite. Ich hab das Buch geschenkt bekomme und dachte erst nicht, dass es etwas für mich ist. Wurde aber schnell eines besseren belehrt. Amüsant geschrieben und einfach irgendwie nett.

Jonathan Safran Foer – Extrem laut und unglaublich nah

Oskar ist ein altkluger kleiner Scheißer. Denkt man so im Stillen. Er ist neun Jahre alt und hat eine Visitenkarte. Er sagt selbst er ist Erfinder Tamburinspieler, Goldschmied, Origamist, Computer-Spezialist und noch einiges mehr. Oskars Vater ist bei den Anschlägen auf das World Trade Center ums Leben gekommen und Oskar findet einen Schlüssel bei den Sachen seines Vaters der zu keinem naheliegendem Schloß passt. Deswegen macht sich Oskar auf die Suche nach dem richtigen Schloss in New York.
Ich mag Jonathan Safran Foer. Ich hab schon „Alles ist erleuchtet“ sehr gerne gelesen. Manchmal ziehen sich die Geschichten etwas, sind aber trotzdem lesenswert.

Wolfgang Herndorf – Tschick

Maiks Mutter ist in der Entzugsklinik, sein Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise. Die Sommerferien haben gerade angefangen und Maik ist nicht gerade beliebt. Tschick auch nicht und irgendwie landen die beiden Achtklässler zusammen in einem geklauten Auto um sich in die Walachei aufzumachen.
Irgendwie ist das komisch mit mir und Wolfgang Herndorf. „Tschick“ hab ich wahnsinnig gerne gelesen, fand es witzig und kurzweilig. Dann hab ich mich an „Sand“ gemacht. Und fand es grauenvoll. Eines der wenigen Bücher, die ich nicht zu Ende lesen konnte und zurück in den Schrank gestellt hab.

Rachel Joyce – Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry

Harold erfährt, dass seine ehemalige Kollegin im Sterben liegt. Er schreibt ihr einen sehr hölzernen Brief und will diesen nur schnell zum Briefkasten bringen. Und hört nicht auf zu Laufen. Er läuft immer weiter und auf der rund 1000 Kilometer langen Reise durch ganz England verändert er sich. Nicht nur einmal.
Ein schönes Buch. Auch darüber, wie sich manchmal völlig ungeplant das Leben komplett ändern kann. Und das es nicht viel braucht um mutig zu sein.

Benjamin Prüfer – Gebrauchsanweisung für Vietnam, Laos und Kambodscha

Die Gebrauchsanweisung für Vietnam, Laos und Kambodscha ist kein klassischer Reiseführer, dafür ein sehr interessanter Blick auf „Indochina“ aus der Sicht eines Autoren, der mit seiner Familie in Kambodscha lebt und als Langnase einiges Spannendes erlebt und zu berichten hat. Ein ganz anderer Blick auf diese Region, lustig und empfehlenswert.

Johnny Häusler – I live by the river!

Die fünfzehn Kurzgeschichten von Johnny, der unter http://www.spreeblick.com/ bloggt und unter https://twitter.com/spreeblick twittert habe ich am Strand weggelesen. Die meisten Geschichten kannte ich und trotzdem musste ich in der kambodschanischen Einöde häufiger laut auflachen.

Jetzt da die nächste Reise schon sehr unmittelbar bevorsteht mach ich mich auf die Suche nach neuen Lesetipps und bin Empfehlungen gegenüber mehr als aufgeschlossen.

über

Diplom-Soziologin, Produktmanager, Certified ScrumMaster und DiveMaster. In Hamburg zu Hause, in München dahoam. Mehr zu mir gibts hier.

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