Hoi An – Hin und zurück
Hoi An Vietnam

Hoi An

Hội An ist einer der Angeber unter den Städten dieser Welt. Sie sieht aus wie eine einzige große Postkarte. Hoi Ans Hafen war früher der größte Südostasiens und gilt als ein Hafen der Seidenstraße. Mit rund 75.000 Einwohnern ist die kleine Stadt in Zentralvietnam überschaubar und die Altstadt leicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden.

Überhaupt die Altstadt! Sie ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und wirklich wunderschön. Der vietnamesische Stil verschmilzt hier vor allem mit dem chinesischen und die kleinen, meistens gelb gestrichenen Häuschen sehen toll aus. Natürlich ist es hier sehr touristisch und Hoi An ist auch vor allem für seine Schneider bekannt. Ich wollte hier nichts kaufen und habe trotzdem für rund 250€ geshoppt. Ja, vielleicht bin ich ein bisschen zu touristisch unterwegs aber solange es noch Spaß macht…

Altstadt

Die Altstadt hat mir wirklich sehr gefallen, auch wenn im Erdgeschoss der Häuser viel zu viel Tinnef verkauft wird und es von Touristen nur so wimmelt. Aber es ist einfach zu hübsch hier. Für 120.000 VND, rund 4.50€ kann man sich an einem der Ticket-Boxen in der Altstadt ein Altstadticket kaufen und damit über mehrere Tage verteilt fünf der kostenpflichtigen Sehenswürdigkeiten ansehen. Ich habe das nicht gemacht und mir die freien Gebäude besichtigt. Nicht so sehr aus Prinzip mehr so aus einer „Ach, mach ich morgen“-Einstellung heraus. Aber auch ohne das Ticket gibt es einiges anzusehen, zum Beispiel die 18 Meter lange, überdachte japanische Brücke Chùa Cầu die einst das chinesische Viertel und das japanische verband.

Hotel

Nachdem der Sleeping Bus aus Nha Trang (240.000 VND) nach 12 Stunden in Hoi An ankommt, stürmt gleich ein Lady auf uns zu um uns hier Hotel näher zu bringen. Aus Mangel an Alternativen komme ich mit, das Hotel sieht auch erstmal ganz vielversprechend aus und teuer ist es auch nicht. Das Zimmer ist noch nicht ganz fertig, also warte ich in der Lobby und bekomme einen Kaffee aufs Haus. Ich nutze die Zeit und das Free-Wifi um mich über das Hotel zu erkundigen. Weise, wie sich im Nachhinein rausstellt. Denn auf Tripadvisor wird lautstark von diesem Hotel abgeraten. Das Vinh Huy Hotel sieht erstmal okay aus, aber ich war froh, dass ich mir die Rezensionen durchgelesen habe. Ich hab also meinen Kaffee ausgetrunken, mich freundlich verabschiedet und mich mit meinem Gepäck Richtung Altstadt aufgemacht.
Unterwegs habe ich bei Agoda ein sehr nettes Hotel gefunden und bin da einfach mal hinspaziert. Das Thanh Binh III lag mit 17$ zwar leicht über meinem Budget, aber inklusive Frühstück und mit einer tollen Lage bin ich hier für 8 Nächte untergekommen. Und ich habe es nicht bereut. Das Hotel und die Angestellten sind sehr nett. Man ist mitten im Geschehen, das Hotel ist sauber und alle sind sehr freundlich und hilfsbereit. Das Frühstück gibt es im Thanh Binh I, das nur ein paar Fussminuten entfernt ist. Es ist ein grosses Frühstücksbuffet und es fehlt eigentlich an nichts.

Schneider

Wenn es an etwas in Hoi An nicht mangelt, dann sind es Schneider. Ich wollte eigentlich nichts kaufen, bin aber der Empfehlung meines Hotels gefolgt und wollte mir das eigentlich nur mal ansehen. Letzten Endes habe ich mir für 250 Euro einen Hosenanzug, zwei Hemden, einen Blazer und ein Kleid schneidern lassen. Für 35 Euro wird das ganze per Seefracht verschickt und voraussichtlich in 3-4 Monaten (also etwa zeitgleich mit mir) in Deutschland sein. Ich war ziemlich zufrieden mit dem Schneider. Das Aussuchen von Stoffen, das Ausmessen, das Schneidern selbst und die späteren Anpassungen waren innerhalb von zwei Tagen erledigt und ich sehr zufrieden. Ich hoffe, dass ich das auch noch nach ein paar Mal tragen bin.

Strand

Die letzten paar Strände an denen ich war haben mich leider nicht wirklich überzeugt. Mui Ne und Nha Trang waren genauso wie ich mir Strand nicht vorstelle. Ressorts, die sich an Ressorts reihen und Souvenierladenstrassen mit überteuertem Krimskrams. Das Wetter war leider ein bisschen durchwachsen, ich scheine damit im Moment kein Glück zu haben. Meistens fing es gegen spätestens 15 Uhr an zu regnen und so dauerte es etwas bis ich das erste Mal die Stadt verließ um mich Richtung Strand aufzumachen. Ich hätte mir dazu gut ein Fahrrad leihen können, aber meine neu entdeckte Vorliebe für das Motorbike fahren sprach dagegen. Für 5$ mietete ich mir ein Bike gegenüber dem Hotel und versuchte einen Strandabschnitt jenseits der Ressorts zu finden. Immer wieder gehen kleine Pfade von der Hauptstraße ab, manchmal mit einem kleinen Hinweisschild auf dem „Beach“ steht. Ich hatte von anderen Reisenden einen Tipp bekommen, aber ich glaube die Nische die ich fand meinten sie nicht. Es gibt jedenfalls einige schöne Ecken und meine war sehr ruhig, vielleicht noch sechs andere Gäste. Um meine Bräune aufzufrischen war es zu bewölkt, aber so hatte ich noch mal zwei sehr entspannte Tage am Strand.

Beachtime

Ein paar Ausflüge habe ich auch gemacht, aber dazu später mehr. Ich wollte eigentlich noch ein wenig länger in dieser schönen Stadt bleiben und von dort aus mit einem Easy Rider ein Stück den Ho Chi Minh Pfad nach Norden und dann Richtung Hue nehmen. Das Wetter hat mich allerdings ein bisschen mürbe gemacht, so bin ich nach zehn Tagen von Danang aus mit dem Flugzeug nach Hanoi weiter. Drei Wochen hab ich noch Zeit für Nordvietnam und ich werde ganz gemütlich den Norden erkunden. Die Halong Bucht, die mich letztes Jahr sehr beeindruckte werde ich diesmal auslassen. Es ist gerade Saison und alles sehr überlaufen. Alle Reisenden mit denen ich sprach waren schwer enttäuscht und ich behalte dann lieber die guten Erinnerungen die ich habe.

Impressionen

Alle Bilder gibt es wieder bei Flickr, hier nur ein paar wenige Impressionen von dieser tollen Stadt.

 

 

 

 

 

 

über

Diplom-Soziologin, Produktmanager, Certified ScrumMaster und DiveMaster. In Hamburg zu Hause, in München dahoam. Mehr zu mir gibts hier.