Endlich in Laos – Luang Prabang – Hin und zurück
Laos Luang Prabang

Endlich in Laos – Luang Prabang

Hab ich es also doch noch nach Laos geschafft. Eigentlich wollte ich Laos von Süden her bereisen. Der Plan, wenn man das denn so nennen kann änderte sich in Sihanoukville als ich in der vietnamesischen Botschaft stand und beschloss von Kep aus erst mal nach Vietnam weiter zu ziehen. Die Minimum 20 Stunden Busfahrt von Hanoi nach Laos wollt ich dann doch niemandem zumuten (also weder mir noch mich meinen Mitreisenden) und zog es vor den günstigen Flug nach Bangkok zu nehmen um in Thailand erst mal nicht zum Zahnarzt zu gehen, dann ein wenig am Strand abzuhängen und dann Richtung Norden zu pilgern. Von Chiang Khong nahe Chiang Rai kommt man einfach mit dem Slowboat nach Luang Prabang.

Auf dem Weg nach Luang Prabang

Auf dem Weg nach Luang Prabang

Lange Rede, kurzer Sinn: ich bin in Laos, Hier war ich noch nie. „Once a year go somewhere you’ve never been before.“ sagt der Dalai Lama und dieses Jahr hab ich das mehr als erfüllt.Luang Prabang, ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe erwacht aus dem Schlaf während ich auf dem Phu Si, dem Tempelberg der Stadt dem Sonnenaufgang zusehe. 328 Stufen geht es hinauf und oben erwartet einen ein recht unspektakulärer Tempel aber eine atemberaubende Aussicht.

Sonnenaufgang auf dem Phu Si

Sonnenaufgänge haben eine besondere Magie (ich werde doch wohl nicht esoterisch werden auf meine alten Tage) und die Erklärung liegt für mich auf der Hand: Sonnenuntergänge sieht man in seinem Leben viele. Manche wunderschön, manche eher gewöhnlich, viele nehmen wir gar nicht richtig wahr. Aber wie oft sehen wir schon einen Sonnenaufgang? Ich zumindest nicht oft. Wer mich kennt weiß, dass ich eher nicht so der Frühaufsteher bin aber für manchen Sonnenaufgang habe ich mich schon aus dem Bett gequält und selten bin ich enttäuscht worden. Sonnenaufgänge sind großartig! Und wenn dann auch noch ein leichter Nebel in den Bergen hängt und die Sonne langsam beginnt im Mekong und im Nam Khan zu glitzern, dann wird man für das Weckerklingeln um halb fünf mehr als entschädigt.

Auf der anderen Seite geht es den Berg wieder runter und zur Spendenzeremonie der Mönche von Luang Prabang. Auch hier hab ich wieder lange überlegt ob ich das überhaupt mitmachen soll. Wie sich rausstellt bin ich zwar doch mehr als Tourist als Traveler aber es gibt so ein paar Touristensachen bei denen sich mir die Haare sträuben. Die Binthabat genannte Tradition, bei der alle Mönche Luang Prabangs jeden Morgen gegen 6 Uhr auf den Strassen der Stadt in relativ großen Gruppen ihre Essensspenden einsammeln ist eigentlich eine ehrerbietige, ruhige und schöne Angelegenheit, wurde aber in den vergangenen Jahren durch Touristen immer mehr eher zu einer Art Zoobesuch. Touristen, die möglichst nah an die Mönche herantreten um mit riesigen Kameras mit denen sie nicht umgehen können und Blitz die Mönche und Spender fotografieren zu können, unpassend gekleidete und laute Männer und Frauen, die diese friedliche Prozession stören. Das solche Anweisungen gegeben werden müssen ist schon traurig genug. Luang Prabang ist die einzige Stadt in der man das Binthabat noch in dieser Form beobachten kann. Die Regierung hat den Mönchen deutlich zu verstehen gegeben, dass sie diese Tradition weiterführen müssen ansonsten würden sie der Touristen wegen von Fake-Mönchen ersetzt. Ich will mich wirklich nicht zum Moralapostel machen, aber wenn ich sowas höre bin ich schon immer abgeschreckt. Ich hab mich also in eine Seitenstraße der Sakkaline Road begeben und von der anderen Straßenseite aus beobachtet wie eine kleine Gruppe Mönche ihre Spenden entgegennahm. Zur Zeit waren wenige Touristen unterwegs so dass die Zeremonie schön anzusehen waren und wieder ein bisschen von der Gänsehaut aufkam als die Mönche zum Dank die Spender murmelnd segneten.

Spendenzeremonie in Luang Prabang

Spendenzeremonie in Luang Prabang

Luang Prabang hat einige wirklich schöne Tempel, vor allem der wirklich schöne Vat Xieng Toung. Warum man einen Tagesausflug zum Kuong Si Wasserfall machen muss, habe ich hier aufgeschrieben und auch mindestens einen Sonnenuntergang in einem der vielen Restaurants entlang des Mekongs sollte man sich nicht entgehen lassen. Morgens über den Markt zu schlendern gehörte ebenso zu einem meiner Highlights wie ein Tag am Pool im La Pistoche, wo sich viele süße laotische Kinder darauf freuen mit einem zu spielen.

Morgenmarkt in Luang Prabang

Morgenmarkt in Luang Prabang

La Pistoche in Luang Prabang

La Pistoche in Luang Prabang

Luang Prabang ist eine schöne Stadt, die Laoten sind extrem freundlich. Hier kann man locker eine Woche verbringen, was ich auch gemacht habe. Weiter ging’s nach Vang Vieng vor dem ich ein bisschen Angst hatte, die aber völlig unbegründet war.

Alle Bilder aus Luang Prabang gibt es hier.