Die Zeit vergessen in Pai – Hin und zurück
Pai Thailand

Die Zeit vergessen in Pai

Pai ist wohl der touristischste Ort an dem ich bisher war. Dabei schafft es das Städtchen in Nordthailand nahe der Grenze zu Myanmar aber sympathischer zu sein als die meisten anderen Backpacker- und Touristenziele. Zuerst habe ich darüber nachgegrübelt warum das so ist, irgendwann aber damit aufgehört. In Pai grübelt man nicht nach. In Pai lässt man sich treiben und vergisst ein bisschen die Zeit.

Wie das passiert kann ich gar nicht genau beschreiben. Man wird einfach so ein bisschen hineingezogen in den Strudel von total bekloppten Thais, Auswanderern und Touristen, in das gute Essen und in die vielen, vielen Cafés und Bars. Und in die wunderschöne Landschaft. Eine Woche war ich hier und das weiß ich nur weil ich es weiß.

Meine bescheidene Hütte

Es fühlte sich länger an, aber gut länger. Rastas, Hippies, Typen die aussehen wie Piraten, vegane, vegetarische und organische Restaurants, Tattoostudios (wobei „Studio“ es meist nicht ganz trifft) und Kunst- und Trödelläden gibt es hier wie Sand am Meer. Und sehr entspannte und relativ günstige Gästehäuser. Ach, mir hat’s hier wirklich gefallen und nach nur ein paar Stunden zurück in Chiang Mai vermisse ich die Ruhe und Entspanntheit dieser anderen Welt.

Die Einheimischen sind unglaublich freundlich, generell erlebe ich die Menschen in Nordthailand als noch höflicher und netter als die Südthais. Aber nach den leicht muffligen Vietnamesen erscheint mir gerade jeder ausgesprochen herzlich. Ich habe mit den Besitzern meiner ersten Bungalowanlage nicht nur einen Abend bei nicht nur einem Bier total verquatscht und mit den Angestellten der zweiten Pilze mit Schweinefleisch – eine besondere Spezialität, die es nur zu dieser Jahreszeit gibt – gegessen und Thai-Whiskey getrunken. Ansonsten ist mir gerade nicht so nach socializen und ich reise seit Koh Chang wieder alleine und genieße es.

Für läppische 100 Baht pro Tag (2,50€) kann man sich ein Motorbike mieten und damit die schöne Gegend erkunden. Es gibt einige Wasserfälle, eine heiße Quelle und jede Menge schöne Dörfer in der näheren Umgebung. Erst wollte ich nicht zu den heissen Quellen weil ich es absurd fand bei gefühlten 200 Grad Celsius zu irgendwelchen heissen Quellen zu fahren. Als ich dann aber auf dem Weg dorthin an meinem letzten Tag von einem Gewitter überrascht umdrehen musste war ich doch irgendwie enttäuscht.

Den Ritt auf den Elefanten habe ich bewusst ausgelassen, mir gefällt einerseits überhaupt nicht wie die Tiere behandelt werden zum anderen ist es unglaublich langweilig. Als ich das erste Mal in Thailand war war ein Elefantenritt Teil einer Tour die wir machten und ich habe selten eine zähere Stunde erlebt als auf dem Rücken des armen Tieres. Wir hatten damals Glück, unser Mahout hat sein Tier geliebt und uns verachtet, das machte ihn sympathisch. Aber Elefantenreiten ist eine mehr als zweifelhafte Touristenattraktion die ich nicht mehr mitmachen werde. Da schaue ich lieber zwei Typen zu die sich beim Muay-Thai Boxen die Köpfe einschlagen.

Die Woche in Pai war wirklich erholsam und lohnenswert. Lustig, dass ich zuerst gar nicht hin wollte weil ich eher nicht so der Hippie-Typ bin und Hippie immer das erste Wort ist welches fällt wenn jemand von Pai spricht. Es war aber ganz anders als ich es mir vorgestellt habe…

Alle Bilder gibt es hier, ein paar Eindrücke möchte ich aber nicht vorenthalten: